Vor gut zwei Jahren ist die EU-Milchquotenregelung gefallen. Wie erwartet ist die Milchproduktion in der EU mit dem Wegfall der Quoten angestiegen und der Preis gesunken. Auch auf lokaler Ebene stieg der Druck auf den Milchmarkt. Die 123 Rittner Michbauern haben im Jahr 2017 durchschnittlich 105 tausend kg Milch produziert wobei über 80% der Menge die Qualitätsstufe Superklasse erreicht hat.

Obwohl auch in Südtirol die Zahl der milchproduzierenden Betriebe rückläufig ist, steigt die angelieferte Milchmenge stetig an. Vor allem Betriebe, welche im Vollerwerb geführt werden, versuchen durch Steigerung der Milchmengen die Erlöse zu halten. Dies stellt die diversen Milchhöfe vor neuen Herausforderungen, denn nur für jene Milch, welche in Form von veredelten Produkten vermarktet werden kann, lässt sich ein angemessener Preis erzielen. Die Überschussmilch, welche zu Weltmarktpreisen in den norditalienischen Raum verkauft werden muss, wirkt sich negativ auf den durchschnittlichen Auszahlungspreis aus. Aus diesem Grund versuchen die Südtiroler Milchhöfe mit innovativen und nachhaltigen Produkten wie Biomilch und Heumilch die Veredelung weiter an zu treiben.

Für die Südtiroler Milchwirtschaft ist die Heumilch und Biomilch ein weiterer Schritt hin zu Produkten mit besonderem Mehrwert für die Verbraucher. Bei der Heumilchproduktion erfolgt eine naturnahe Fütterung der Kühe im Jahreslauf: frische Gräser, Kräuter, Heu und als Ergänzung Getreideschrot. Es werden keine Gärfuttermittel verfüttert wie Silofutter, Feucht- oder Gärheu. Der Einsatz von Kraftfutter ist genau geregelt und darf maximal ein Viertel der Fütterung ausmachen.

Die Chancen stehen gut, dass es den Südtiroler Sennereien und Milchhöfen auch in Zukunft gelingen wird mit innovativen, naturnahen Produkten wie Biomilch und Heumilch für Hochgenuss bei den Verbrauchern und zufriedenstellenden Auszahlungspreisen bei den Bauern zu sorgen.