25.03.2020

Typische Holzzäune in Südtirol: Der Rittner Speltenzaun

Holzzäune zieren seit jeher den ländlichen Alpenraum, besonders auf den Bauernhöfen in den Berggebieten Südtirols. Der geflochtene Speltenzaun ist ein typischer Holzzaun aus alter Überlieferung. Die Technik des Flechtens beherrschen nur noch wenige.
Er ist ein bäuerliches Kulturgut, eine Kombination aus Schönheit und Nützlichkeit zugleich, das die Landschaft Südtirols prägt. Er dient zur Eingrenzung von Bauerngärten, Weiden und Wiesen und er hat außerdem auch noch eine lange Lebensdauer. Noch heute wird der geflochtene Speltenzaun nach überlieferter Tradition von einigen Südtirolern gefertigt.

Wie stellt man einen Speltenzaun auf?

Im Gegensatz zu anderen Zäunen kommt der traditionelle Speltenzaun ohne Nägel und Draht aus, dafür wird viel Holz benötigt. Bei der Errichtung eines Speltenzaunes liegt ein großer Anteil der Arbeit im Vorbereiten des Zaunholzes. Die Spelten werden aus astlosen Stämmen gespalten, zurechtgeschnitzt und anschließend gespitzt. Die Pfosten, also das Tragelement des Zaunes, werden aus Lärchen- oder Kastanienstämmen gespalten, entrindet und ebenso zugespitzt. Um deren Lebensdauer zu verlängern, brennt man die Pfosten im unteren Drittel kurz an.
Als Querstangen verwendet man halbierte Fichten- oder Lärchenstangen. Für das Flechtwerk benötigt man gleichmäßige, möglichst lange Äste der Fichte, von denen sämtliche feinen Nadelästchen entfernt werden. Die Zaunpfosten werden im Abstand von ca. 2 Metern in den Boden eingeschlagen. An den Pfosten wird eine Querlatte befestigt, an der die Spelten in der Folge angeflochten werden. Beim Flechten gibt es mehrere Techniken, die sich von Ort zu Ort etwas unterscheiden. Die Äste werden über einer Feuerstelle erhitzt, damit sie biegsamer sind.

Am Weberhof lebt die Tradition weiter

Das Aufstellen des geflochtenen Speltenzaunes erfordert handwerkliches Geschick und etwas mehr Zeitaufwand im Vergleich zu anderen Holzzäunen, die in Südtirol verbreitet sind. Dafür ist er aber von besonderer Festigkeit und Haltbarkeit und vor allem ein Kulturerbe, das es wert ist auch weiterhin am Leben zu erhalten. Vorteil des geflochtenen Speltenzaunes ist neben der besonderen Robustheit auch ein besserer Schutz. Ein Übersteigen ist fast unmöglich, Klein- und Großtiere können damit ausgegrenzt werden.
Die Technik der Fertigung wird oftmals von Generation zu Generation weitergegeben. So ist es auch am Weberhof, die Tradition des geflochtenen Speltenzaunes wird wieder gepflegt. Der Bauerngarten und die Wiesen sind mit dem Rittner Speltenzaun umzäunt und werden oftmals zum Fotomotiv vorbeispazierender Wanderer.

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