St.-Verena-Kirchlein
Das St.-Verena-Kirchlein in Rotwand zählt zu den eindrucksvollsten Kraftplätzen am Ritten. Hoch über dem Eisacktal thront es auf einem Porphyrhügel, der bereits in prähistorischer Zeit besiedelt war und vermutlich als Kultplatz diente. Rund um das Kirchlein wurden Schalensteine entdeckt, deren Bedeutung bis heute Rätsel aufgibt. Sie könnten rituelle Funktionen gehabt haben oder als Orientierungspunkte, Kalender oder sogar Sternkarten gedient haben. In der Nähe des historischen Penzlhofs, an der alten Rittner Kaiserstraße, wurde zudem ein etwa 5.000 Jahre alter Figurenmenhir gefunden, der heute im Stadtmuseum Bozen ausgestellt ist.Das Kirchlein selbst wurde 1246 erstmals erwähnt. Sein massiver romanischer Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert, während die barocken Elemente im Inneren – der Hochaltar, die farbenfrohen Bilder und die kunstvolle Kanzel – aus späterer Zeit stammen. Obwohl die Kirche verschlossen ist, bietet ein kleines Fenster Einblick in den atmosphärisch dichten Innenraum. Die Lage und die Stille rund um das Kirchlein machen den Hügel zu einem Ort, an dem man innere Ruhe findet und neue Kraft schöpfen kann.
St.-Andreas-Kirchlein in Antlas
Über dem historischen Zunerhof aus dem 12. Jahrhundert erhebt sich das St.-Andreas-Kirchlein – ein weiterer außergewöhnlicher Kraftplatz mit beeindruckender Aussicht. Archäologische Funde aus Jungstein- und Bronzezeit deuten darauf hin, dass auch dieser Hügel schon weit vor der Christianisierung als Kultplatz genutzt wurde. Das heutige Kirchlein stammt aus dem 14. Jahrhundert, doch Experten gehen aufgrund des Apostelpatroziniums von einem deutlich älteren Vorgängerbau aus.Im Inneren erwarten Besucher eindrucksvolle Fresken aus dem 15. Jahrhundert, die dem kleinen Sakralbau eine besondere Ausdruckskraft verleihen. Sehenswert sind auch die sogenannten Neidköpfe, kleine bemalte Schlusssteine, die böse Geister fernhalten sollten, sowie die mit dem Andreaskreuz verzierte Sakristeitür. Darüber befindet sich die Darstellung des Schweißtuchs der Veronika, einer Ikone, die einst mit Ablässen verbunden war. Das Altarblatt ist eine Kopie, das Original stammt von Franz Sebald Unterberger, einem Mitglied der berühmten Fleimstaler Malerdynastie. Die Lage auf dem Hügel, die Ruhe und die Geschichte verleihen diesem Ort eine einzigartige Atmosphäre. auch eine Besichtigung des Kirchlein ist empfehlenswert - der Zunerwirt verwahrt den Schlüssel.
Mitterstieler See
Der Mitterstieler See ist ein stiller, fast mystisch wirkender Kraftort mitten im Wald. Als geschütztes Biotop beeindruckt er mit dunklem Wasser, dichter Vegetation und einer besonderen Artenvielfalt an Pflanzen, Insekten und Amphibien. Die Stille, die nur von Tierstimmen durchbrochen wird, verleiht dem Ort eine fast entrückte Stimmung. Der See lädt dazu ein, zu verweilen, die Sinneswahrnehmung zu schärfen und die Kraft des Ortes in sich aufzunehmen.Rittner Erdpyramiden
Die Erdpyramiden am Ritten gehören zu den faszinierendsten Naturphänomenen Südtirols und werden ebenfalls zu den besonderen Kraftplätzen der Region gezählt. Entstanden sind sie aus eiszeitlichem Moränenlehm, der durch Regen ausgewaschen wurde. Große Decksteine schützen den Lehm darunter, wodurch die markanten Formen über lange Zeit bestehen bleiben. Verliert eine Pyramide ihren Deckstein, gibt sie sich allerdings dem Regen preis und zerfällt allmählich – ein eindrucksvolles Beispiel für die Wandelbarkeit der Natur.Am Ritten können die Erdpyramiden gleich an drei Orten bestaunt werden: im Finsterbachtal zwischen Lengmoos und Maria Saal, im Katzenbachtal unterhalb von Oberbozen und im Tal des Gastererbaches bei Unterinn.