20.07.2018

Die Henne und ihre Eier

Mythen rund um den Hühnerstall am Ritten: Wir klären auf. Warum legen Hennen so viele Eier? Braucht eine Henne zum Eierlegen einen Hahn?
Warum legen Hennen so viele Eier?
Eine Henne legt im Durchschnitt ein Ei pro Tag. Im Normalfall würde sie so lange Eier legen, bis das Gelege voll ist: zehn bis zwölf. Danach setzt sie sich auf die gelegten Eier und beginnt mit dem Ausbrüten. Nach 21 Tagen schlüpfen die Küken. Da Bäuerinnen und Bauern die Eier aber jeden Tag einsammeln, wird das Gelege nie voll. Die Hennen werden so angeregt, immer weiter zu legen – bis zu 300 Eier pro Jahr.

Braucht eine Henne zum Eierlegen einen Hahn?
Nein, einen Hahn braucht es nicht zum Eierlegen, sehr wohl aber zur Befruchtung. Gäbe es keinen Hahn, würde die Henne unbefruchtete Eier legen. Ab dem sechsten Lebensmonat ist ein Hahn im besten Alter: 40 bis 50 Mal am Tag ist er sexuell aktiv. Der so genannte Tretakt dauert nur wenige Sekunden. In den Hühnerställen auf den Rittner Bauernhöfen werden im Durchschnitt acht bis zehn Hennen und ein Hahn gehalten. Er begattet jede Henne rund drei Mal am Tag, umrundet sie nach dem Liebesakt noch einmal und macht sich dann auf die Suche nach der nächsten.

Wie läuft ein Tag für eine Henne am Ritten ab?
In der Früh öffnet – meistens die Bäuerin – die Tür aus dem Hühnerstall. Hennen und Hahn sind täglich im Freien, unabhängig ob Sonne, Schnee und Regen. Auf der Wiese machen sie Luftflüge und beginnen mit der täglichen Reinigung: Sie schütteln verbrauchte Federn aus dem Gefieder, kratzen und baden sich im Sand.
Um Essen räumlich zu erfassen, müssen Henne und Hahn abwechselnd mit ihrem rechten und linken Auge blinzeln. Das unterscheidet sie vom Menschen, dessen Augen aufeinander abgestimmt sind. Mit dem Schnabel können die Hühner Härte, Größe oder Form des Futters erspüren. Im Boden scharren sie gerne nach Würmern und Schnecken. Jetzt im Sommer schnappen sie häufig nach Fliegen. Bäuerin oder Bauer füttern sie ausgewogen mit Nähr- und Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Besonders freuen sich Hennen und Hahn auf Essensreste. Um Wasser in den Hals zu bekommen, tauchen die Hühner den Schnabel tief ins Wasser, kippen ihn gekonnt hoch, legen den Kopf in den Nacken und lassen das Wasser in die Kehle rinnen: je kühler das Wasser, umso besser. Hitze mögen sie nicht.

Haben Hühner natürliche Feinde?
Hennen und der Hahn haben ein gutes Gehör. Vor der Domestizierung haben ihre Vorfahren im Wald gelebt. Gutes Hören war da überlebensnotwendig. Die Forschung zeigt, dass Hennen und Hahn sich sowohl im Hühnerstall als auch im Freien mit 30 verschiedenen Lauten verständigen. Auf der Wiese rund um den Hof gibt es für sie nach wie vor natürliche Feinde: den Marder, den Fuchs oder den Geier. So manche Henne stirbt dadurch einen vorschnellen Tod.

Können Hennen fliegen?
Henne und Hahn nehmen Bewegungen blitzschnell wahr. In der Not fliegen sie bis zu 30 Meter durch die Luft. Im Normalfall allerdings beschränkt sich ihr luftiger Aufenthalt auf kurzes Flattern. Ihr Bewegungsraum ist der Boden. Dort spüren sie die feinsten Schwingungen. In Erdbebengebieten legen Hennen in den Tagen vor einem großen Beben oft keine Eier mehr oder drücken sich kurz davor ungewöhnlich eng aneinander, werden unruhig oder fressen nicht mehr.

Ein Bauernhof ohne Hühner wäre wie eine Suppe ohne Salz.
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